Pfingsten 2013 - Warum in die Ferne schweifen, wenn es zuhause am Schönsten ist?


Rund 250 Rhenser Pfadfinder nahmen dieses Jahr aus einem ganz besonderem Anlass am diesjährigen Pfingstlager teil: Nach über 35 Jahren aktiver Stammesleitung wurde Peter Altenhofen am Pfingstsonntag auf dem Rhenser Jugendzeltplatz offiziell und mit einer gebührenden Feier verabschiedet.
Trockenen Fußes ging’s am Freitagnachmittag von Bahnhof zum Zeltplatz, wo anschließend alle Sippen ihre Zelte aufbauten. Für die meisten bereits Routine, so war der Zeltaufbau für die 20 neuen Wölflinge jedoch ein erstes herausforderndes Abenteuer. Dank der großartigen Vorarbeit des Vortrupps stand unser Lager zügig und Christoph Becker, Lagerleiter und Stammesvorsitzender, konnte rechtzeitig zur abendlichen Bannerrunde um den Bannermast pfeifen. Bei geselligem Zusammensein ums Lagerfeuer ließen wir den ersten Abend ausklingen.
Samstagvormittag stand komplett im Zeichen der Lagerbauten, die am Mittag mit dem traditionellen Spaghettiessen belohnt wurden. Danach zeigte sich am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein welche von den zusammengelosten Gruppen bei der Stafette die stärkste sein sollte. Bei insgesamt sieben Stationen wurden pfadfinderisches Wissen sowie handwerkliches Geschick auf die Probe gestellt. Sieger war die Gruppe um Hannah Schüller und Olli Buitkamp, die mit ihrer Leistung an allen Stationen überzeugen konnte. Später konnte man unseren Gesang am Lagerfeuer bis weit über den Zeltplatz hinaus hören, waren es doch bereits über 110 Lagerteilnehmer, die in der Bannerrunde gezählt wurden. Doch bei dieser Zahl sollte es nicht bleiben.
Am Pfingstsonntag trafen sich weitere 50 Pfadfinder, liebevoll „Oldies“ genannt, an der Kirche, um gemeinsam und mit kleinen Aufgaben im Gepäck zum Zeltplatz zu wandern. Oben angekommen, konnten sie sich mit den Lagerteilnehmern und allen anderen Gästen bei Kaffee und Kuchen, anregenden Gesprächen und in Erinnerung schwelgend in der Sonne stärken. Um 17 Uhr eröffnete Kurat Pastor Feldhausen gemeinsam mit Diözesankurat Martin Laskewicz und dem Pastoralpraktikanten Shijo Puthuvelil in der gefüllten Arena den Wortgottesdienst. Nach dem Abendessen begann der offizielle Teil des Abends in der vierteiligen Jurtenburg, denn erste Regenwolken zogen über dem Pfaffenwäldchen auf. Und kaum waren alle 250 Pfadis in der Jurte versammelt, so prasselten auch schon dicke Tropfen auf die Schwarzzelte. Der kleinen Vorführung, ein Lagerfeuergespräch von Oliver Manns und Heiko Schüller tat dies keinen Abbruch und spätestens nach einem lauten „Einmal Pfadfinder – Immer Pfadfinder“ war auch der Regen vergessen. Knifflig ging’s dann beim Quiz für und über Peter her: Andreas Krisam und Volker Frickel stellten Fragen, worüber selbst der ehemalige Stammesleiter ganz schön grübeln musste. Der heftige Regen kam uns dann aber doch in die Quere: Die Jurte drohte bei den 40 Litern Regenwasser pro Quadratmetern einzustürzen, sodass alle ins Küchen- und Aufenthaltszelt wechselten. Nach einigen gesanglichen Pfadfinderklassikern folgte ein weiterer Höhepunkt. Peter bekam vom Diözesankuraten die Georgsmedaille verliehen, eine besondere Auszeichnung, die innerhalb der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg nur etwa zehn Mal im Jahr vergeben wird. Schließlich sprach Christoph Becker als neuer Stammesvorsitzender noch im Namen aller Rhenser Pfadfinder seinen Dank an Peter aus, der mit der besonderen Unterstützung von Halka, Fred Meurer und Helmut Graeff lange Jahre das Ruder in der Hand hatte und die Pfadfinderei in Rhens entscheidend geprägt haben. Feucht fröhlich ließen wir den gemeinsamen Abend ausklingen. Der Pfingstmontag entpuppte sich dann doch noch als ein arbeitsintensiver Tag, weil der Regen über Nacht leider keine trockenen Zelte versprach. So blieben die meisten Zelte vorerst stehen und die Pfadis wanderten gemeinsam gegen 16 Uhr vom Pfaffenwäldchen zurück ins Städtchen am Rheine, vollgepackt mit den Erinnerungen an ein wunderbares Wochenende, mit neuen Erfahrungen und ganz arg verschlammten Wanderschuhen.

Link: Artikel im "Blättchen"